Lensbaby 2.0 für Sony / Minolta

Lensbaby bezeichnet als Gattungsbegriff eine bestimmte Art von Foto-Objektiven. Es ist darüber hinaus ein Markenname der gleichnamigen Firma Lensbaby Inc., Hersteller und Erfinder dieser Objektive, die bei ihrer Vorstellung weite Beachtung unter Fotografen fanden.
Als Gattungsbegriff bezeichnet Lensbaby ursprünglich ein spezielles Objektiv mit einer Brennweite von ca. 50 mm. Es besteht prinzipiell aus einem Balgen, der den Objektivtubus ersetzt und an dessen Ende sich eine oder mehrere Linsen befinden. Dadurch ist der Tubus des Objektivs flexibel. Der Tubus kann gedehnt, gestaucht und gebogen werden. Mit Hilfe dieser Bewegungen wird das Bild fokussiert und der Ort des Fokuspunktes festgelegt. Als Blende dienen Lochscheiben, die in die Optik eingelegt werden können. Dabei erhöht die Blende anders als bei herkömmlichen Objektiven nicht die Schärfentiefe, sondern verbreitert den Fokuspunkt („Sweet Spot“).
Ein mit einem Lensbaby-Objektiv aufgenommenes Bild ist nur im Bereich des „Sweet Spot“ scharf, rundherum nimmt die Schärfe immer weiter ab. Der Ort der Schärfe kann durch Verbiegen des Objektivs frei gewählt werden. Weiterhin kann das Objektiv durch Kippen der Linse in Bezug auf die Aufnahmeebene ähnlich wie ein Tilt-und-Shift-Objektiv verwendet werden. Der 2012 vorgestellte „Edge 80“ Einsatz bietet eine traditionelle Abbildungsleistung und findet auch als Tilt-Objektiv Verwendung.
Lensbaby-Objektive werden in der kreativen Fotografie verwendet. Manche Bilder entstehen eher spontan und gehen in die Richtung der Lomographie. Durch die Möglichkeiten der selektiven Schärfe im „Sweet Spot“ werden anspruchsvolle Kompositionen ermöglicht, die anders nicht realisierbar wären. Die Bildgestaltung mit dem ursprünglichen Lensbaby („Muse“) wird durch das Verformen des Objektivs mit der Hand beeinflusst, so dass die exakten Aufnahmebedingungen eines Bildes nur schwer zu reproduzieren sind.